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  • Holger Malz

Ein (Notfall-)Fonds für alle Fälle


In diesem Artikel möchte ich ein Thema beleuchten, dass wohl die wenigsten Menschen auf ihrem Radar haben, wenn sie über Geld nachdenken. Dabei ist das Thema für das eigene Wohlbefinden essentiell und der hier zitierte Notfallfonds kann im Falle eines Falles zum "Retter deines Alltags" werden.

Daher werfen wir mal einen näheren Blick darauf, was ihn für dich ab sofort unverzichtbar machen könnte.

Ein Notfallfonds ist im Grunde ein sehr einfaches Hilfsmittel. Es handelt sich dabei um eine Art "Spartopf für Notfälle".  In ihm sollte so viel angespartes Geld sein, dass du mindestens sechs Monate ohne Einnahmen "überleben" kannst. Selbstverständlich kannst du auch einen anderen beliebigen Zeitraum wählen. Doch grundsätzlich gilt: Je länger der gewählte Zeitraum, desto höher deine finanzielle Sicherheit.

Die "Erfindung" des "Notgroschens" ist sicher ebenso wenig neu für dich wie sie im ersten Moment innovativ erscheint. Und dennoch habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass kaum jemand einen solchen Plan für eintretende Notfälle besitzt. 

Der Deutsche und seine Versicherungen

Du kennst sicher den Ausspruch "...der Deutsche hätte am liebsten eine Versicherung für seine Versicherung". Ich denke nicht, dass wir Versicherungen lieben, ich zumindest kenne niemanden, der eine nur annähernd amouröse Beziehung zu einer seiner Versicherungen hegt. Doch der Grund, warum wir meist so viele Versicherungen besitzen, scheint recht trivial. Erstens, viele Dinge unseres Alltags können wir halt nur mit Versicherungen nutzen. Das Auto zum Beispiel. Doch es gibt auch Versicherungen, die wir abschließen, die aus einem bestimmten Gefühl entstammen, das die meisten Menschen umtreibt: Es ist Angst. Genauer gesagt, die wohl allzu menschliche Angst vor der eigenen ungewissen Zukunft.  Wir wollen Risiken, die uns in der Zukunft erwarten könnten, durch Zahlungen in Versicherungspolicen entschärfen. 

Dies umschreibt, im Grunde genommen, auch schon das Kerngeschäft von Versicherungsunternehmen. Diese verdienen damit Geld, dass wir Angst haben und mögliche eintretende Risiken absichern wollen. 

Gründe doch dein eigenes Versicherungsunternehmen

Wieso also gründest du nicht dein eigenes Versicherungsgeschäft, wenn es doch recht einträglich zu sein scheint!? Durch die Einrichtung deines persönlichen Notfallfonds zerstreust du deine eigene Zukunftsangst, zumindest zu einem gewissen Teil, weil du weißt, dass du, finanziell gesehen, für einen festgelegten Zeitraum ein Polster besitzt.

Mit deinem Notfallfonds gründest du also gewissermaßen dein eigenes Versicherungsunternehmen. 

Mit einem gewaltigen Vorteil: Du bist nicht nur der einzige Kunde deiner Versicherung, sondern auch der Chef.  Du hast also zu jeder Zeit in der Hand, was mit deinen eingezahlten Geldern geschieht. Und du musst dich um niemand anders kümmern als um dich selbst und deine finanzielle Sicherheit. Ein gutes Gefühl, oder?

Du baust deinen Notfallfonds also nur für dich und eine in der Zukunft eventuell auftretende Notfallsituation auf. 

Wie viel Geld sollte sich in deinem Notfallfonds befinden?

Grundsätzlich obliegt es natürlich dir selbst, wie viel Zeit du dir ersparst. Du hast richtig gehört, bei deinem Notfallfonds geht es vorrangig um Zeit. Denn du gibst dir damit selbst die Zeit, bis du wieder Geld verdienen musst, um deine laufenden Kosten bestreiten zu können.  Eingangs hatte ich gesagt, du solltest möglichst ein Polster für mindestens sechs Monate ansparen. 

Dafür gilt es zunächst herauszufinden, wie viel Geld du benötigen wirst, solltest du sechs Monate lang kein Geld verdienen. Leg dir dafür einen Zettel und einen Stift bereit und suche dir alle Ausgaben eines (durchschnittlichen) Monats zusammen und notiere dir die Zahl. Danach multiplizierst du sie mit der Zahl 6 und du hast dein Notfallpolster für ein halbes Jahr. 

Ich hoffe, die Zahl auf dem Zettel schockt dich jetzt nicht allzu sehr. 

Falls doch, lies am besten schnell weiter und wir überlegen gemeinsam, woher das Geld für deinen Notfallfonds stammen könnte.

Woher also kommt die Knete?

Auch hier wirkt die Antwort recht offensichtlich. Grundsätzlich gibt es zwei Stellschrauben, an denen du drehen kannst. Entweder du kannst versuchen, deine Einnahmen zu erhöhen. Leichter umzusetzen ist jedoch vermutlich Variante zwei, du reduzierst deine Ausgaben.

Viele Menschen sparen ja bevorzugt das Geld, was am Ende des Monats übrig bleibt. ;-)  Sinnvoller wäre es wohl, zuerst Geld wegzulegen, um dann vom Rest zu leben. Überweise dafür doch einen Teil deines Gehaltes sofort auf dein Notfallfonds-Konto. Oder leg dein Kleingeld zur Seite und zahle es am Ende des Monats in deinen Notfallfonds ein. Wie du vielleicht bereits weißt, gebe ich keine 5-EUR Scheine aus, sondern sammle sie. Auf diese Weise kommt recht schnell ein nettes Sümmchen zusammen. Versuche auf diese Art mindestens drei Quellen zu finden, aus denen du deinen Notfallfonds speisen kannst. 

Notfall kommt vor Sparen!

Solltest du bereits ein Sparkonto besitzen, solltest du es unter Umständen in deinen Notfallfonds umwandeln. Denn einer Sache solltest du dir bewusst sein: Dein Notfallfonds kommt vor deinem Sparkonto. Die Idee ist, sich zuerst um deine (potenziellen) Notfallbedürfnisse zu kümmern und dann für langfristige Bedürfnisse wie den Ruhestand zu sparen. Mit diesem Ansatz erreichst du zwei wichtige Dinge: Du kannst das gesamte zusätzliche Geld direkt in den Notfallfonds einzahlen, ohne sich um etwas anderes kümmern zu müssen. Zweitens wächst dein Notfallfonds auf diese Weise schnell auf den benötigten Umfang an.

Nach den ersten vier Wochen, in dem du einen Beitrag zu deinem Notfallfonds geleistet hast, solltest du eine genaue Vorstellung davon bekommen haben, wie lange es dauern wird, bis du den Fonds aufgefüllt hast.

Aber mache dir keine Sorgen über die Zeit. Das Hauptkonzept besteht darin, zu beginnen und es "einfach" zu tun.

Sobald der Fonds eingerichtet und voll aufgeladen ist, wirst du zweifellos einen starken Anstieg deines Selbstvertrauens feststellen. Du hast dir so selbst eine Art Sicherheitsnetz erschaffen, falls etwas schief gehen sollte.

Und du bist zugleich nicht länger dem Auf und Ab der Wirtschaft ausgesetzt. Dieses Vertrauen und die Ruhe wird dir helfen, auch den Rest deiner finanziellen Zukunft in Angriff zu nehmen.

Herzlichst


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